Dienstag, 26. Februar 2013

Positive Vibrations: "House Of Marley" Kopfhörer! [Test]



"House Of Marley" ist ein Name, der gleich eine riesige Assoziationskette auslöst: Bob, Karibik, Kingston, Trenchtown, Jamaika, One Love. An vorderster Stelle steht mit Sicherheit aber auch "Reggae". Jene Musik, die Bob Marley weltweit bekannt und ihn letztlich auch zum Star gemacht hat. Und gerade beim Thema Musik knüpft "House Of Marley" an und stellt seit geraumer Zeit hochwertige und nachhaltige In-Ear-, On-Ear-, Over-Ear-Kopfhörer und (tragbare) Soundsysteme und Lautsprecher her, die nicht nur für Reggae gut funktionieren.

Der Hintergrund:
Seit ziemlich genau einem Jahr gibt es die "House Of Marley"-Produktpalette auch in Deutschland - u. a. bei Amazon und im ausgewählten stationären Handel. Durch Zufall bin ich in einem Shop auf "House Of Marley" aufmerksam geworden, und da ich bislang noch nichts von den vielversprechenden Headphones gehört hatte, suchte ich nach einem Kontakt. Freundlicherweise bekam ich nach ein paar E-Mails und einem Telefonat später viele Infos, sowie einen "Exodus"-On-Ear-Kopfhörer aus der "Freedom"-Kollektion zum Test zugeschickt.

Die Marke:
"House Of Marley" ist eine Lifestyle-Marke mit Sitz in der 56 Hope Road in Kingston, die sich ihrer Verantwortung durchaus bewusst ist. So werden 5% aller Erlöse an die gemeinnützige Organisation 1Love.org gespendet und bei der Produktion nur Werkstoffe wie FSC-zertifiziertes Holz, Aluminium oder recycelter Kunststoff verwendet. Klingt super! Aber wie klingen die Kopfhörer?


Die Optik:
Zunächst muss ich sagen, dass mich die Optik und Verarbeitung des "Exodus" wirklich umgehauen hat: Holz, Leder, Alu, Kupfer. Ein stoffummanteltes Kabel, wenig Plastik. Plus: eine schöne Leinen-Aufbewahrungstasche als kostenloses Zubehör. Wow! Optisch bislang fast das genaue Gegenteil meines klanglich exzellenten DJ-Kopfhörers Sennheiser HD-25. Außen hui! Und innen? Warten wir es ab. 

Das Handling:
Wie die Dreiknopf-Bedienung mit eingebautem Mikrofon und der Miniklinke-Anschluss (ohne Adapter) verraten, ist dieser Kopfhörer für MP3-Player, Smartphones und Tablet-PCs ausgelegt. Wohl also mehr für den (mobilen) Hausgebrauch. Auf der Verpackung wird mit einem eindeutigen "made for iPod, iPhone, iPad" auf diesen Kerneinsatzbereich hingeweisen. Leider behält diese Zusatzinformation auch im Detail recht: Das Bedienteil hakt am aktuellen Android-Betriebssystem. Zwar funktioniert das Mikrofon (und das sogar sehr gut), nicht aber die Plus-/ Minus bzw. Start-/ Stopp-Tasten. Letztere zumindest nicht in der Form, wie sie das sollten. Trotzdem tut der Kopfhörer seinen eigentlichen Dienst: Er ist extrem bequem zu tragen und spielt Musik. Und wie!


Der Klang:
Dass Reggae sehr basslastig ist, hat die Macher des "Exodus" hörbar inspiriert. Im Vergleich zum Sennheiser HD-25 klingt der Marley-Kopfhörer extrem bassig, so dass die Höhen und Mitten fast schon etwas in den Hintergrund gedrückt werden. Bei älteren Rocksteady-Sachen mag das sogar ziemlich geil sein, da dort die Soundproportionierung oft genau gegenläufig ist. Wer aber auf neutralen Sound steht, wird am Equalizer etwas nachjustieren müssen. Dennoch ist das Klangbild insgesamt gut, sehr laut und druckvoll.

Das Fazit:
Wer einen schönen und edlen Kopfhörer aus hochwertigen Materialien für seine mobilen Geräte sucht, kann beim "Exodus" besten Gewissens zuschlagen. Mir gefällt vor allem die Unternehmens-Philosophie in puncto Charity und Nachhaltigkeit, sowie ganz klar auch die Optik. Nur schade, dass ich keine Apple-Devices besitze. Sonst könnte ich den Kopfhörer im vollen Umfang nutzen. Der zu Rate gezogene HD-25 ist klanglich natürlich eine Referenz, daran aber den "Exodus" zu messen, ist der berühmte Äpfel-Birnen-Vergleich, da beide Produkte eine völlig unterschiedliche Ausrichtung haben. Audiophile, deren Anspruch ein High-End-Hörerlebnis ist, sollten besser die "Destiny"-Serie auschecken. Trotzdem ist auch in der "Freedom"-Kategorie, zu der sich der hier Getestete zählt, das Preis-/ Leistungs-Verhältnis absolut fair. Zudem sieht der "Exodus" unverschämt gut aus und es macht Spaß, ihn zu tragen.

5 Kommentare:

  1. Wenn du nun mal freundlich den Testkontakt rüberschicken würdest ;)

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  2. Hey Uwe!
    Danke für den Bericht! Ich habe das Teil mal mit meinem alten AKG K-81 und meinem neu erstandenen Beyerdynamic Custom One Pro verglichen - direkter Hörvergleich mit neutralen EQ-Einstellungen.
    Ergebnis:
    Mein alter AKG gibt den Klang ziemlich klinisch wieder, die Höhen sind etwas angehoben.
    Der Exodus hat einen viel höheren Schalldruck (ist halt lauter bei gleicher Lautstärkeeinstellung am Amp), die Bässe sind gigantisch, der Tragekomfort ist sehr gut. Außerdem gefällt mir der selbstjustierende Bügel: einfach aufsetzen und das Ding passt sich selbst dem Kopf an. Bin wie du der Meinung, dass die Höhen etwas unter der Basslast leiden.
    Mein persönlicher Favorit ist aber dennoch mein Beyerdynamic Custom One Pro: er gibt den Klang sowas von natürlich wieder - es kommt alles irgendwie räumlicher rüber. Der Custom Pro hat zusätzlich noch zwei Schieberegler, die ihn vom geschlossenen zu einem halboffenen System verwandeln. Das ist praktisch ein mechanischer EQ, mit dem die Bässe von flat bis BOOOOM! eingestellt werden können. Meine Lieblingseinstellung ist die zweitheftigste.

    Na denne, servus int'l,
    Kassi

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    1. Hey Kassi! Merci für die Ergänzungen, cool! Hast Du Dir den "Exodus" extra geholt oder rein zufällig schon in der Schublade liegen gehabt? Cheers!

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  3. Hallo,

    Sehr guter Testbericht danke dafür,
    Auf der Seite http://kopfhörerkaufen.de/ Gibt es Tipps die man beim kaufbeachten sollte sehr Hilfereich

    Grüße
    Peter

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